Redaktion - mhi

Schwerpunkt in Ostösterreich

  • Katastrophenfonds wird auf 1 Mrd. Euro aufgestockt
  • Lage an der Leitha im Burgenland noch angespannt
  • Aufräumarbeiten in Niederösterreich
  • Weststrecke wieder eingleisig befahrbar
  • Wiener U-Bahn wieder im Normalbetrieb
  • Kurzarbeit für geschädigte Firmen ab sofort möglich
Lage abseits von Österreich
  • Helfer in Polen, Tschechien und der Slowakei im Dauereinsatz
  • Zwei weitere Todesopfer in Polen
  • Feuerwehrmann in Süditalien starb in Fluten
  • Knapp zwei Millionen Menschen in EU betroffen
Index
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Rodja Pavlik

Grafik von GeoSphere Austria verdeutlicht, wie sich die Niederschlagsmengen angesammelt haben.

Rodja Pavlik

Schäden auf Strecke der Mariazeller Bahn

Von weiterhin zahlreichen Einschränkungen im öffentlichen Verkehr in Niederösterreich berichtete LH-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ). Durch die Überschwemmungen seien insbesondere auf der Talstrecke der Mariazeller Bahn grobe Schäden entstanden. Stark betroffen sei der Abschnitt Rabenstein - Frankenfels. Ein Schienenersatzverkehr ist eingerichtet. Die NÖVOG (Niederösterreichische Verkehrsorganisationsgesellschaft) arbeite auf Hochtouren daran, den Bahn- und Regionalbusverkehr so zu koordinieren, dass Schüler, Berufspendler und Familien trotz temporärer Strecken- und Straßensperren an ihr Ziel kommen, so Landbauer.
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Wiener Obdachlosenhilfe demnächst wieder im Normalbetrieb

Nach den Unwettern in weiten Teilen Österreichs beenden der Fonds Soziales Wien (FSW) und die Caritas am Donnerstag ihren erweiterten Betrieb in den Wiener Obdachloseneinrichtungen. Zahlreiche Menschen hatten dort während des Starkregens Schutz gesucht. Inzwischen habe sich die Lage wieder etwas entspannt. "Es war eine dramatische Situation", sagte Klaus Schwertner, Direktor der Caritas der Erzdiözese Wien.

In den vergangenen Tagen hätte allein die Einrichtungen der Caritas in Wien 378 zusätzliche Nächtigungen registriert. Auch der FSW hatte aufgrund des Starkregens zuvor seine Kapazitäten in der Nachtunterkunft in der Sautergasse in Ottakring aufgestockt und die Einrichtung ab Montag auch tagsüber geöffnet. Von Sonntag bis Dienstag suchten allein dort 260 Personen Zuflucht.

In Niederösterreich waren Einrichtungen der Emmausgemeinschaft St. Pölten teils selbst vom Hochwasser betroffen. "In der Notschlafstelle für Männer musste abgewiesen werden, da diese Einrichtung total ausgelastet ist und die Reservebetten sich im völlig überschwemmten Keller befinden", teilte eine Sprecherin mit.
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Große Versicherer halten sich bedeckt

Andere große Versicherer  abseits der Wiener Städtischen - halten sich mit konkreten Zahlen noch zurück. Die Generali rechnet mit einem "höheren zweistelligen Millionenbetrag", zu Wochenbeginn erwartete Generali-Chef Gregor Pilgram noch einen "zweistelligen Millionenbetrag". Bisher seien 6.000 Schadensmeldungen bei der Generali eingegangen, sagte eine Sprecherin auf APA-Anfrage.

Bei der Wüstenrot wird indessen von einem Schadensvolumen von "mindestens 10 Millionen Euro" ausgegangen. Für die UNIQA sind Schadenschätzungen derzeit noch zu früh. Oberste Priorität hätten nun die Aufräumarbeiten, danach würden Menschen ihre Schadensmeldungen einreichen.
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Auswirkungen für die Baubranche gering

Die Folgen der heftigen Unwetter in den vergangenen Tagen dürften für die Bauunternehmen überschaubar bleiben. "Große wirtschaftliche Auswirkungen erwarte ich nicht, zumal es der Bau seit jeher gewohnt ist, mit schlechtem Wetter umzugehen", sagte der Wifo-Bauexperte Michael Klien. Eine Vertiefung der Rezession in der Branche sei nicht zu befürchten. Für manche Unternehmen könnten sich durch notwendige Reparaturen sogar Chancen ergeben.

Denn  durch notwendige Reparaturarbeiten, die Beseitigung von Trümmern oder die Errichtung neuer Schutzbauten könnten sich auch Aufträge für manche Bauunternehmen ergeben, so Klien. Gemeint sei vor allem jener Teil der Branche, der Erdbewegungen durchführe. Dem Gros des Bausektors werde das aber nichts bringen.

Klien verwies mit Blick auf die wirtschaftlichen Konsequenzen auch auf potenzielle Entschädigungszahlungen aus der sogenannten Bauarbeiter-Urlaubs-und Abfertigungskasse (BUAK), die von den Baufirmen und Arbeitnehmern befüllt wird. Hierin bestehe eine Art Versicherung, sowohl bei Hitze als auch bei Unwetter.
APA/MAGISTRAT STEYR
Redaktion - ral

Caritas-Soforthilfeaktion im Osten Österreichs angelaufen

In den Hochwassergebieten in Niederösterreich ist am Mittwoch eine Soforthilfe-Aktion angelaufen. Aktuell richte die Caritas Büros für Akuthilfe-Sprechstunden in den betroffenen Gemeinden ein, erklärte Christoph Riedl, Generalsekretär der Caritas St. Pölten gegenüber der APA. "Die Liste erweitert sich stündlich", sagte Riedl. Im Zuge der Sprechstunden können Betroffene einen Antrag auf Soforthilfe stellen und bekommen unter anderem Lebensmittelgutscheine. Auch Carla-Gutscheine sowie finanzielle Unterstützung seien Teil des Hilfsangebots. Die Pfarrgemeinden seien involviert, so Riedl.

Redaktion - ral

Kurzarbeit für geschädigte Firmen ab sofort möglich

Kurzarbeit für von Hochwasser geschädigte Unternehmen ist laut Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) ab sofort verfügbar. Im Falle von Naturkatastrophen wie Hochwasser entfällt die Notwendigkeit einer Sozialpartnervereinbarung, so Kocher. Es genügt eine Betriebsvereinbarung, um die Kurzarbeit in Anspruch zu nehmen. Wie viele Betriebe die Beihilfe in Anspruch nehmen könnten, sei derzeit noch nicht abschätzbar, hieß es vom Ministerium auf APA-Anfrage.

Der Antrag kann beim Arbeitsmarktservice (AMS) bis zu drei Wochen rückwirkend zum Beginn der Kurzarbeit gestellt werden. Betroffene Betriebe sollen sich laut Wirtschaftsministerium aber bald bei einer der regionalen AMS-Geschäftsstellen melden.
Redaktion - pin

Aufräumarbeiten in europäischen Flutgebieten

In den Hochwassergebieten in Mittel-und Osteuropa haben die Behörden noch keine Entwarnung gegeben. An einigen Orten stieg das Wasser der Flüsse noch. Insgesamt kamen bisher mehr als 20 Menschen ums Leben, fünf davon in Niederösterreich. Im besonders betroffenen Polen begannen die Aufräumarbeiten. In der Kleinstadt Nysa, rund 80 Kilometer von Breslau (Wrocław) entfernt, hob der Bürgermeister die Anweisung zu Evakuierungen auf.

Aus öffentlichen Gebäuden in Polen wurde das Wasser abgepumpt. Nachdem das Hochwasser der Glatzer Neiße das Kreiskrankenhaus überschwemmt hatte, eröffnete die Armee dort ein Feldlazarett. Insgesamt wurden 10.000 Soldaten in die Katastrophenregion entsandt.
APA/AFP
Die Gefahr weiterer Überflutungen ist noch nicht gebannt: In Breslau wird die Flutwelle der Oder für Donnerstag oder Freitag erwartet - wohl niedriger als befürchtet. Der hohe Wasserstand könne aber länger anhalten als ursprünglich prognostiziert. Dies bedeutet eine große Belastung für die Deiche, die dem Wasser standhalten müssen. Beim Oderhochwasser 1997 wurde die Stadt mit 630.000 Einwohnern zu einem Drittel überschwemmt.

In Tschechien blickt man unweit der Grenze zu Deutschland noch mit Sorge auf die Elbe. In Aussig (Usti) sollen Barrieren und Sandsäcke das Stadtgebiet schützen. Im Osten des Landes begannen indes die Aufräumarbeiten. Vielerorts bot sich den Helfern ein Bild der Zerstörung. Schlammmassen drangen in Geschäfte, Wohnungen und Schulen ein.
APA/AFP
Im deutschen Bundesland Sachsen stiegen die Pegelstände entlang der Elbe und die Region Brandenburg rüstete sich für ein Hochwasser an der Oder: In Dresden erreichte die Elbe am Mittwoch die Sechs-Meter-Marke. Die Elbwiesen der Landeshauptstadt wurden überflutet. In Bayern endete die Hochwasserlage, wie die Behörden mitteilten. Nur an einzelnen Pegeln, zum Beispiel bei der Mündung der Isar in die Donau nahe Deggendorf, seien zwischenzeitlich noch leichte Anstiege der Stände zu erwarten.
Redaktion - pin

Sperre für Schiffverkehr auf der Donau teilweise aufgehoben

Die Sperre der gesamten Donau für jede Form des Schiffsverkehrs ist in der Früh streckenweise wieder aufgehoben worden. Stromaufwärts bis zur deutschen Grenze ist die Schifffahrt wieder möglich, wie das Mobilitätsministerium mitteilte. Weiterhin beeinträchtigt ist allerdings der Abschnitt ab Ennshafen-Wallsee: Dort ist die Sperre weiter aufrecht. In diesem Gebiet ist eine Weiterfahrt oder Ab- und Anlegen verboten.

Wann die vollständige Aufhebung der Schifffahrtssperren entlang der Donau erfolgen kann, sei aktuell aber nicht klar. "Bis der Wasserstand auf ein ausreichend niedriges Maß zurückgegangen ist, wird es wohl noch dauern. Die Schifffahrtssperre stromabwärts ab Ennshafen bleibt aufrecht. Sicherheit muss nach wie vor Vorrang haben. Die Schifffahrtsaufsicht überwacht die Lage weiterhin kontinuierlich", hieß es von der zuständigen Ministerin Leonore Gewessler (Grüne).
APA/FOHRINGER
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Wiener Städtische: Versicherte Schäden bis zu 100 Mio. Euro

Die aktuellen Hochwasser- und Sturmschäden zählen zu den größten Naturkatastrophenereignissen der Wiener Städtischen Versicherung seit ihrer Gründung im Jahr 1824. "Das gesamte Schadensausmaß ist noch nicht exakt bezifferbar, wir rechnen derzeit aufgrund der Erfahrungswerte der Vergangenheit mit einem Volumen zwischen 80 und 100 Mio. Euro", so Wiener-Städtische-Vorstandsdirektorin Doris Wendler in einer Aussendung am Mittwoch. In den vier Tagen des Unwetters sei der Schaden "so hoch wie durchschnittlich in einem gesamten Jahr" gewesen, sagte Wendler.
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Hochwasser-Debatte im Nationalrat

Das Hochwasser hat den Nationalrat nicht ganz ohne Wahlkampf-Einfluss passiert. Während Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) die Hilfsmaßnahmen der Regierung bewarb und Vizekanzler Werner Kogler (ÖVP) und NEOS-Klubobfrau Beate Meinl-Reisinger die Bedeutung des Klimaschutzes hervorhoben, bemühten sich Freiheitlichen-Chef Herbert Kickl und SP-Klubobmann Philip Kucher mit zusätzlichen Forderungen im Sinne der Flutopfer zu punkten.

Einig waren sich die Fraktionen immerhin in Dank und Anerkennung der Leistungen der freiwilligen Helfer sowie der sonstigen Einsatzkräfte. VP-Chef Nehammer war auch beeindruckt vom Zusammenhalt im Land, seien doch aus allen Landesteilen Hilfsangebote gekommen. Der Kanzler versicherte, dass man alles tun werde, um die Schäden durch das Hochwasser abzufedern und verwies etwa auf die Aufstockung des Katastrophenfonds oder die Öffnung der Wohnschirms.
APA/SCHLAGER
Seinem Wunsch nach einem Schulterschluss aller Parteien wollte FP-Chef Kickl sichtlich nicht nachkommen. Der Freiheitlichen-Obmann blieb dem ihm eigenen Stil treu und kritisierte die Art der Hilfsmaßnahmen massiv: "Wenn die Fluten weg sind, kommt das Warten und das Warten ist für viele vergeblich." Die Opfer würden trotz vollmundiger Versprechen zu Bittstellern degradiert. Was es bräuchte, wäre ein Rechtsanspruch auf Schadensersatz.

Kickls Auftritt fand in den anderen Fraktionen wenig Anklang. VP-Generalsekretär Christian Stocker meinte, es wäre nicht Kickl, würde er nicht auch in solch einer Situation Gruppen gegeneinander ausspielen. Ein Rechtsanspruch würde den Erhalt von Hilfen auch nur in die Länge ziehen. NEOS-Klubchefin Beate Meinl-Reisinger bedauerte, dass es der FP-Obmann nicht einmal heute geschafft habe, ohne Schaum vor dem Mund aufzutreten.
APA/SCHLAGER
Die NEOS-Obfrau hob in ihrem Vortrag das Thema Boden-Versiegelung hervor. Denn sie befürchte, dass solche Jahrtausend-Ereignisse "uns leider öfter begleiten werden". Hier sei es in den vergangenen Jahren nicht gelungen, einen Schulterschluss zu finden.

Mit den Grünen hätte sie da wohl kein Problem. Vizekanzler Kogler meinte, es sei ja evident, dass in Sachen Wetter Jahrhundert-Ereignis auf Jahrhundert-Ereignis folge. Darauf müsse man sich einstellen: "Es hat ja keinen Sinn, den Kopf in den Sand zu stecken", sagte der Grünen-Chef in Richtung von Klimawandel-Leugnern. Auch für Kogler würden Dämme alleine nicht die Lösung sein, sondern zusätzlich der Natur den Raum zu geben, wo das möglich sei.

Für SP-Klubchef Kucher muss nun signalisiert werden, dass keiner im Stich gelassen werde. Den Worten müssten auch Taten folgen: "Ob einem in der Not geholfen wird oder nicht, darf nicht von der Postleitzahl abhängen oder von der Kulanz von Politikern oder Versicherungen." An Forderungen der SPÖ präsentierte Kucher u.a. eine unbürokratische Freistellung für Menschen in Einsatzorganisationen.
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Gefahr durch Schneeschmelze gering

Durch die wärmeren Temperaturen werden Teile des in den vergangenen Tagen gefallenen Schnees wieder abschmelzen. Gemäß aktueller Prognosen ist deswegen aber keine Verschärfung der Hochwassersituation zu erwarten, sind sich die Hydrographischen Dienste von Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und der Steiermark auf APA-Anfrage einig.

In Niederösterreich rechnet man aufgrund der Schneeschmelze zwar mit einem langsameren Absinken der Pegelstände, nicht aber mit zusätzlichen gefährlichen Anstiegen. Durch den geschmolzenen Schnee könne es in Oberösterreich zwar wieder zu erhöhten Wasserführungen kommen. Die Donau gehe dort aber beispielsweise schon unter die Hochwasserwarngrenzen zurück, im Laufe des Tages soll sich diese Entwicklung fortsetzen - weitere Extremsituationen sind deshalb nicht zu erwarten.

Im Land Salzburg ist in Bezug auf die Schneeschmelze auch keine Verschärfung der Situation zu erwarten, wenn der Niederschlag wie prognostiziert ausbleibt. In Tirol werden leicht erhöhte Pegelstände erwartet, man sei aber weit entfernt von unmittelbarer Hochwassergefahr. Auch in der Steiermark sieht man in den nächsten Tagen keine Gefahr einer für die Pegelstände kritischen, schnellen Schneeschmelze.
APA-Grafik
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Westbahnstrecke in NÖ schwer getroffen

Auf der Bahn-Weststrecke ist zumindest ein eingleisiger Betrieb aufgenommen worden. Die Schadensbegutachtung, Aufräumarbeiten und Reparaturen sind im Gange. Der Verkehr lief über die "alte" Strecke. Die "neue" steht teilweise noch unter Wasser. Eine Prognose, wann hier wieder der Betrieb aufgenommen werden kann, sei vorerst nicht möglich, sagte Judith Engel, Vorständin ÖBB-Infrastruktur AG, beim Atzenbrugger Tunnel (Bezirk Tulln).

Der Atzenbrugger Tunnel und der Raum Tullnerfeld seien der "Hotspot" mit den stärksten Schäden und den größten Wassermengen, die Situation sei "sehr, sehr schwierig", so Engel. Die Anlagen waren am Mittwoch noch überflutet, das Technikgebäude wurde ausgepumpt. Im Atzenbrugger Tunnel war das Wasser aufgrund des tagelangen Regens bis zu einem Meter hoch gestanden, die Stromversorgung fiel aus.
Neben den Gleisen lagen beim Lokalaugenschein ein toter Fasan sowie ein Heuballen und ein Kürbis, die bei den Unwettern von umliegenden Feldern auf die Strecke gespült worden waren. Der Bahnhof Tullnerfeld in der Gemeinde Michelhausen (Bezirk Tulln) stand ebenfalls noch unter Wasser. Auspumparbeiten sollten am Mittwoch beginnen.

Während im Raum Wien bereits die Schadensaufnahme und erste Reparaturen beginnen konnten, waren Richtung St. Pölten viele Anlagen und Tunnel weiterhin nicht begehbar. "Wir können daher noch überhaupt keine Aussage tätigen, welche Schäden entstanden sind und daher auch noch keine Prognose abgeben, wie lange es dauern wird, die Schäden zu beheben oder gar an eine Betriebsaufnahme zu denken", erklärte Engel.
Wir hatten allerdings, speziell in Niederösterreich, ein Ereignis, das weit über alle Planungsannahmen hinausgeht. Das übersteigt alles, was wir jemals für möglich gehalten haben
Judith Engel, Vorständin ÖBB-Infrastruktur AG
Auf der "alten" Weststrecke versuche man alles, "um ein zweites Gleis freizubekommen", sagte Engel. Hier bereiteten vor allem Hangrutschungen Probleme: "Die extrem aufgeweichten Böden sind teilweise noch in Bewegung", einige Hänge müssten noch beobachtet werden. Auf der "neuen" Weststrecke werde man in den nächsten Tagen versuchen, Wasser und Schlamm aus den Tunneln herauszubekommen und nach einer Schadensbegutachtung mit Reparaturen zu starten.
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Knapp zwei Millionen Menschen in EU betroffen

Fast zwei Millionen Menschen sind nach Angaben des EU-Kommissars für Krisenmanagement, Janez Lenarčič, in den vergangenen Tagen von den Überschwemmungen in Österreich und weiteren Teilen Europas betroffen gewesen. "In nur wenigen Tagen fiel das Drei- bis Vierfache der durchschnittlichen monatlichen Niederschlagsmenge", sagte er im Europaparlament in Straßburg. Dadurch seien Flüsse wie die Donau auf ein Niveau gestiegen, das seit einem Jahrhundert nicht erreicht worden sei.

Diese Tragödie sei keine Anomalie. Sie werde schnell zur Norm für die Zukunft, sagte Lenarčič. Es brauche mehr Schutz. "Jeder Euro, der in Prävention und Vorsorge investiert wird, bringt in der Regel zwischen zwei und zehn Euro an vermiedenen Verlusten, Reaktionskosten und anderen Vorteilen zurück", so der EU-Kommissar.
APA/AFP