Kritik von Umwelt- und Tierschützern
Harsche Kritik an Köstinger kommt von der Umweltorganisation Global 2000. Sie "stand für eine rückwärtsgewandte Agrarpolitik" und habe eine "nicht zeitgemäße" Strategie für die EU-Agrarreform entwickelt. "Mit ihrem Rücktritt eröffnet die Ministerin die Chance auf eine Ökologisierung der EU-Agrarförderungen, auf die Umsetzung der Pestizidreduktion und den Schutz der Artenvielfalt in der Landwirtschaft", so Global 2000.
Nach dem Rücktritt Köstingers fordert "Vier Pfoten" eine Neuverhandlung der Tierschutz-Novelle. Es sei bekannt, dass viele Themen unter der Ministerin blockiert wurden. "Noch ist es nicht zu spät, um den Willen der Österreicherinnen und Österreicher, die sich mit großer Mehrheit für mehr Tierschutz aussprechen, umzusetzen", sagte die Direktorin der Tierschutzorganisation, Eva Rosenberg. Es liege an Köstingers Nachfolge, jahrelangen Rückstau aufzuholen und das völlig zerstörte Vertrauen ins Landwirtschaftsministerium wieder herzustellen, so der Verein gegen Tierfabriken in einer Stellungnahme.
Die Bürgerinitiative oekoreich, Nachfolgerin des Tierschutzvolksbegehrens, schreibt, mit Köstingers Abgang seien "der Weg frei für eine echte Agrarwende" und ein "echter Neustart in den Beziehungen zu den Konsument*innen" möglich.