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Machtkampf in Russland

Der Machtkampf zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und Jewgeni Prigoschin ist nach einem Marsch der Wagner-Söldner auf Moskau mit einer Vereinbarung beendet worden. Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow erklärte am späten Samstagabend, Prigoschin werde nach Belarus gehen und die Anklage gegen ihn werde fallengelassen. Auch die Kämpfer seiner Wagner-Gruppe würden nicht strafrechtlich verfolgt. 
Redaktion - mhi

Anti-Terror-Notstand in Moskau aufgehoben

Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin hat die "Anti-Terror-Maßnahmen" wieder aufgehoben. Die Situation in der russischen Hauptstadt sei nun "stabil", hieß es von Seiten der Behörden.
Redaktion - mhi

Details zum Truppen-Besuch von Schoigu

Ein 47 Sekunden langes Video ohne Ton, das den russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu etwa in Beratungen mit anderen Militärs zeigt, soll bei einem Besuch im Kampfgebiet in der Ukraine aufgenommen worden sein, teilte das russische Verteidigungsministerium auf Telegram mit. Der Minister habe dort einen der vorderen Kommandopunkte besucht, hieß es. Unabhängig überprüfen ließ sich das zunächst nicht. Es wurden keine Angaben gemacht, von wann die Aufnahmen stammen.
Von Schoigu hatte am Wochenende in der Öffentlichkeit jede Spur gefehlt, nachdem Söldnerchef Jewgeni Prigoschin in der Nacht auf Samstag einen Aufstand begonnen und dabei etwa die südrussische Stadt Rostow am Don zwischenzeitlich besetzt hatte. Auch Russlands Generalstabschef Waleri Gerassimow äußerte sich in diesen chaotischen Stunden nicht.
Redaktion - mhi

Menschenrechtsexpertin Scherbakowa: Wagner-Vormarsch war "ein Anfang"

Die russische Friedensnobelpreisträgerin Irina Scherbakowa sieht in den Entwicklungen rund um den Vormarsch der Wagner-Söldner in Russland einen "Anfang". Man habe "zum 1. Mal" gesehen, "wie die Machtvertikale schwach ist", sagte die Menschenrechtsexpertin im Ö1-Morgenjournal. Es sei ein "deutliches Signal, dass es große Risse" in Russland gebe.
APA/dpa/Archiv
Der russische Präsident Wladimir Putin habe am Samstag "eine Panikrede" gehalten. Er habe damit "diese Geschichte zu einem wirklichen Aufstand aufgeputscht". Söldnerchef Jewgeni Prigoschin habe gewusst, dass er den Kreml nicht einnehmen könne. "Seine Absicht war Erpressung, Drohung, weil ihm die Macht entgleitet" und es "deutliche Niederlagen" an der Front in der Ukraine gegeben habe.

Viele Russen sähen Prigoschin als "Kriminellen", hätten aber mit seinen kritischen Aussagen über die russische Militärführung übereingestimmt. Der Krieg in der Ukraine und die damit zusammenhängenden Gefahren würde nun "endlich" von den Menschen wahrgenommen. "Bis jetzt hatten wir das Gefühl, dass viele Russen einfach wegschauen", sagte Scherbakowa.
Redaktion - mhi

Russischer Verteidigungsminister Schoigu besucht Truppen

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat der Nachrichtenagentur RIA Nowosti zufolge an der Ukraine-Invasion beteiligte Truppen besucht. Es ist der erste öffentliche Auftritt Schoigus seit dem abgebrochenen Aufstand der russischen Söldnertruppe Wagner am Wochenende. Bei dem Vormarsch sind nach Angaben der Behörden Häuser und Straßen beschädigt worden.
APA/AFP
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Ukraine meldet russische Angriffe in Region Saporischschja

Russische Truppen haben in der zentralukrainischen Region Saporischschja eine Reihe von Angriffen mit unterschiedlichen Waffensystemen geführt. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs wurden unter anderem mindestens sechs modifizierte Flugabwehrraketen vom Typ S-300 eingesetzt. Daneben seien seit Sonntag 33 Luftangriffe und 45 Angriffe aus Mehrfachraketenwerfern registriert worden.
Infolge der russischen Terroranschläge wurden Zivilisten verletzt und Wohnhäuser, Geschäfts- und Verwaltungsgebäude sowie Privatfahrzeuge beschädigt.
Redaktion - mhi

Russische Luftangriffe auf ukrainische Hafenstadt Odessa

Die südukrainische Hafenstadt Odessa ist in der Nacht aus der Luft angegriffen worden. In der Stadt seien mehrere Explosionen zu hören gewesen, berichtete die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. Weitere Angaben wurden nicht gemacht. Kurz zuvor hatte die ukrainische Luftwaffe vor möglichen russischen Angriffen mit von Schiffen im Schwarzen Meer abgeschossenen Marschflugkörpern gewarnt.
Redaktion - mhi

China unterstützt Russlands Bemühungen für nationale Stabilität

China unterstützt nach eigenen Angaben die russischen Bemühungen zur Aufrechterhaltung der nationalen Stabilität. Nach dem Aufstand der Privatarmee Wagner von Söldnerchef Jewgeni Prigoschin gegen die Moskauer Führung hieß es in einer kurzen Mitteilung des Pekinger Außenministeriums: "Das ist Russlands interne Angelegenheit." Als "freundlicher Nachbar" und strategischer Kooperationspartner "unterstützt China Russland darin, die nationale Stabilität zu wahren und Entwicklung und Wohlstand zu erreichen". Auch die russische Regierung sprach von einer Solidaritätsadresse Pekings.
Redaktion - mhi

Behörden melden Schäden an Häusern und Straßen

Bei dem Vormarsch aufständischer Wagner-Söldner in Russland sind nach Angaben der Behörden Häuser und Straßen beschädigt worden. In der Region Woronesch seien 19 Häuser in dem Dorf Elisawetowka durch ein Feuergefecht beschädigt worden, teilte der Chef der Bezirksverwaltung, Maxim Jantsow, im Messengerdienst Telegram mit. Demnach kam es in der Nähe des Dorfes "während des Durchzugs einer Wagner-Kolonne zu Zusammenstößen" mit der regulären russischen Armee.

In der südlichen Stadt Rostow am Don, in der Wagner-Kämpfer am Samstag ein Militär-Hauptquartier besetzt hatten, beschädigten Panzer Fahrbahnen auf einer Fläche von mehr als 10.000 Quadratmetern, wie Bürgermeister Alexej Logwinenko in Online-Netzwerken mitteilte. Auf Fotos, die er im Internet veröffentlichte, waren Panzerspuren auf den Straßen zu sehen. Die Reparaturarbeiten sollten umgehend beginnen und es sei geplant, dass sie in zwei Tagen abgeschlossen seien, sagte er.
Harald Hinger

Moskau empfiehlt freien Tag für Medienleute

Nach den aufregenden Stunden während des Aufstandes der russischen Söldnertruppe Wagner hat sich die Regierung in Moskau für einen freien Tag für Medienschaffende und IT-Spezialisten ausgesprochen. "Der Samstag war ein sehr emotionaler und angespannter Tag", erklärte das russische Ministerium für digitale Entwicklung, Kommunikation und Massenmedien am Sonntag in Online-Netzwerken.

"Wir empfehlen, Mitarbeitern von IT- und Telekommunikationsunternehmen sowie Medien einen Tag frei zu geben." Davon ausgenommen werden sollten allerdings Kräfte, die "an sogenannten kritischen Funktionen beteiligt" seien.
Harald Hinger

Blinken: Turbulenzen in Russland noch nicht vorbei

Nach Ansicht von US-Außenminister Antony Blinken sind die Turbulenzen durch den versuchten Aufstand der Wagner-Söldner in Russland auch nach deren Einlenken nicht vorbei. Es könne sein, dass diese noch Wochen und Monate anhielten, sagte Blinken. Er bezeichnet die Vorgänge als innerrussische Angelegenheit. US-Präsident Joe Biden habe sich nicht bemüht, mit Russlands Präsident Wladimir Putin zu sprechen.

"Ich denke, man sieht Risse auftauchen, die vorher nicht da waren", sagte Blinken am Sonntag im US-Sender CNN. Der Aufstand werfe "eindeutig neue Fragen auf, mit denen Putin umgehen" müsse. "Die Tatsache, dass es jemanden im Inneren gibt, der Putins Autorität direkt in Frage stellt, direkt die Prämissen in Frage stellt, auf deren Grundlage er diese Aggression gegen die Ukraine startete, das ist an sich schon etwas sehr, sehr Mächtiges."
APA/AFP
Blinken betonte mehrfach, dass es sich bei dem inzwischen für beendet erklärten Aufstand um eine "interne Angelegenheit" Russlands handle. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hielt sich mit öffentlichen Einschätzungen zu den Entwicklungen in Russland zuvor auffällig zurückgehalten - wie andere Regierungen im Westen auch. US-Medien zufolge handelte es sich dabei um eine Strategie, da Putin jede wahrgenommene Beteiligung als Waffe einsetzen könnte. Auf die Frage, ob der Aufstand Putins Ende der Macht sei, sagte Blinken: "Darüber möchte ich nicht spekulieren."

Der Minister sagte außerdem, dass es der von Russland angegriffenen Ukraine einen Vorteil verschaffen könnte, dass Putin sich nun darum sorgen müsse, was im eigenen Land passiere. Mit Blick auf Russlands Status als Atommacht fügte Blinken hinzu: "Jedes Mal, wenn ein großes Land wie Russland Anzeichen von Instabilität aufweist, ist das ein Grund zur Sorge."
Max Frey

Nun dürfte die Zeit für lustige Tweets gekommen sein

Ein weiterer Twitter-User greift zu zumindest vermeintlich lustiger Betrachtung der Geschehnisse im Krieg-führenden Russland. 
Max Frey

Verweis auf "Wahrheit" aus Prigoschins Mund

Das Portal "Visegrad 24" verweist auf Twitter auf die jüngsten Worte von Wagner-Chef Jewgenij Prigoschin zum offiziellen Kriegs-Grund aus der Sicht Moskaus.
Max Frey

Vermeintlicher "Putsch" führt zu Spekulationen

Was hat der letztlich abgeblasene Wagner-Aufstand zu bedeuten, welche Konsequenzen gibt es, wird Russlands-Präsident Wladimir Putin dadurch in seiner Macht beschnitten oder nützt ihm der doch nicht vonstatten gegangene Putsch sogar? Nun ist Zeit für Analysen, aber auch Spekulationen, wie man exemplarisch auch untenstehendem Tweet entnehmen kann.
Max Frey

Dieter Chmelar twittert über "Putins Koch"

Ein bisschen Spaß muss sein - nach diesem Motto machte sich offenbar heute der Journalist Dieter Chmelar Gedanken anlässlich der früheren Profession von Wagner-Chef Jewgenij Prigoschin.