Zeitgenössische Kunst im Parlament
Mit der Renovierung des Parlaments wurde heimische zeitgenössische Kunst in die Architektur von Theophil Hansen implementiert. "Wir Österreicher verstehen uns als eine der großen Kulturnationen, und das sollte sich widerspiegeln", sagt der mit der Umsetzung betraute Hans-Peter Wipplinger der APA. Es sollte kein alleiniges Schwelgen im Historismus sein. Die ausgewählten Werke schlagen tatsächlich in der architektonischen Fülle des 19. Jahrhunderts die Brücke in die Gegenwart.
Beeindruckend ist etwa die Arbeit von Eva Schlegel, die je acht Spiegelscheiben, 140 Zentimeter vom Durchmesser, an zwei von der Decke hängenden Seilen im Vestibül über eine Höhe von 17 Metern so angeordnet hat, streng symmetrisch wie bei Hansen, dass Details des Raumes darauf sichtbar werden, wobei sich bei jedem Schritt über die Stiege die Perspektive verändert. "Schlegel dekonstruiert den Raum, nimmt ihm aber nicht die Pracht", betont Wipplinger. Die Herausforderung sei gewesen, den Vorgaben des Denkmalschutzes zu entsprechen, nur ein kleines Loch sei in die Decke gebohrt worden.