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Tausende Teilnehmer bei Klimastreiks in Österreich

Bei dem von "Fridays For Future" ausgerufenen internationalen Klimastreik haben in Österreich tausende - vor allem junge - Menschen teilgenommen. Zentrale Forderung von FFF: Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) solle einen "nationalen Klimakatastrophengipfel" einberufen. Der Freitag-Protest wurde von etlichen Organisationen, Künstlerinnen und Künstlern sowie Wissenschaftern unterstützt.
APA/Hochmuth
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Aktion der Letzten Generation in Wien

Auf der Landesgerichtsstraße in Wien hat es am späteren Nachmittag noch eine kurze Blockade durch die Letzte Generation gegeben. Die Straße vor dem Landesgericht, aktuell eine Einbahn, wurde von einer kleineren Gruppe von Aktivistinnen und Aktivisten eine Zeit lang blockiert. Die Polizei musste nicht eingreifen.
 
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Klimastreikt für heute zu Ende

Tausende vor allem jugendliche Protestierende sind beim 14. Klimastreik in bunten und lauten Demonstrationszügen durch mehrere Städte Österreichs gezogen. Den mit Abstand größten Zulauf mit mehreren tausend Personen gab es in Wien. "Fridays For Future" sprachen gegenüber der APA von 20.000 Teilnehmern, seitens der Polizei gab es keine Angaben.

Auf dem Weg vom Bahnhof Wien-Mitte zum Heldenplatz machte der Zug zuerst vor der Industriellenvereinigung (IV) halt. "Wir stehen hier vor der Industriellenvereinigung - das ist jener Verein, der wieder und wieder notwendige Gesetzte blockiert und damit Menschenleben weltweit gefährdet. Die Industriellenvereinigung steht aber auch sinnbildlich für alle Kräfte in diesem Land und weltweit, die kurzfristigen Profit über langfristigen Erhalt des Lebens stellen", sagte Anna Leitner von Global 2000 in einer Rede.
APA/Hochmuth
 Vor dem Wiener Parlament stoppten dann acht Aktivistinnen und Aktivisten - darunter auch die deutsche Anja Windl - der "Letzten Generation" den Demozug mit einer Sitzblockade, allerdings ohne sich dabei an der Fahrbahn festzukleben. Die Aktion richte sich nicht gegen "Fridays For Future", sondern sei "ein Statement für zivilen Widerstand", betonte die Organisation.

Wie bereits bei den vorangegangenen Demonstrationen sprachen die Transparente der Klima-Aktivisten eine deutliche Sprache: "Liebe Politik, worauf wartest du?" war ebenso zu lesen wie "Wir haben ein Recht auf eine lebenswerte Zukunft" oder "Es ist alles gesagt - Handelt jetzt!".
APA/Hochmuth
 In St. Pölten zogen die Demonstranten vom Rathausplatz bis zum Regierungsviertel. Erstmals schlossen sich auch Landwirte mit elf Traktoren dem Klimastreik in der niederösterreichischen Landeshauptstadt an, um gegen Straßenbauprojekte wie die Traisental Schnellstraße (S34) und die Ostumfahrung Wiener Neustadt zu protestieren. Gefordert wurden u.a. der Stopp exzessiver Bodenversiegelung und eine Beschleunigung der Energiewende. Nach Angaben von FFF nahmen rund 600 Personen an der Demo in St. Pölten teil, laut Polizei waren es um die 350.

In Graz beteiligten sich laut Polizei rund 800 Demonstrantinnen und Demonstranten. Gemeinsam mit LebensGroß (ehemals Lebenshilfe) machten "Fridays For Future"-Aktivistinnen und -Aktivisten auf die Klimaungerechtigkeit aufmerksam. Der Protestzug verlief ohne Zwischenfälle.
APA/Sophia Killinger
In Innsbruck verzichtete man beim Klimastreik auf ein konkretes Motto. Stattdessen hatte "Fridays For Future" im Vorfeld einen Brief mit elf Forderungen erarbeitet, wie die Mobilitätswende gelingen könne. Ebendieser wurde am Startpunkt, dem Vorplatz der Universität, an die laut Polizei rund 900 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verteilt, ehe sich der Demonstrationszug gegen 14.00 Uhr in Bewegung setzte. Demonstriert wurde auch in Kufstein, der zweitgrößten Stadt des Bundeslandes.

Auf dem Marsch durch Bregenz zum Landhaus, an dem sich rund 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beteiligten, wurde per Megafon der Takt vorgegeben: "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut!", skandierte die Menge im Gleichklang. Zudem forderte sie vehement sofortige "climate justice" (Klimagerechtigkeit). Der Demo-Zug war etwa eine Stunde unterwegs.
APA/Jochen Hofer
In Linz stand der Klimastreik, an dem laut Veranstaltern 1.500 bis 2.000, laut Polizei 500 Personen teilnahmen, unter dem Motto "Wir wolln kein Gas aus Molln" und wandte sich speziell gegen die weitere Erschließung fossiler Energiequellen. Gefordert wurden ein "Ende der Windkraftblockade" im Bundesland - konkret werden 333 Windräder verlangt - und der Ausbau der für die erneuerbaren Energien nötigen Netzinfrastruktur anstatt Gasförderungen nächst dem Nationalpark Kalkalpen.

Als schwieriges Pflaster erwies sich erneut Kärnten für "Fridays For Future". Knapp 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zogen schließlich durch die Klagenfurter Innenstadt. Der Demonstrationszug führte nach einem kurzen Stopp vor der Landesregierung - wo auch Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) vorbeischaute - über den Ring zurück zur Abschlusskundgebung zum Alten Platz.
APA/Peter Lindner
Die österreichweite Hauptforderung von "Fridays For Future" richtete sich an Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). Dieser solle umgehend einen "nationalen Klimakatastrophengipfel" einberufen, bei dem sowohl die Bundesregierung als auch die Landeshauptleute teilnehmen müssten.

"Wir müssen endlich die Notbremse ziehen und das tun was gefordert wird. Und die, die es am ehesten schaffen können, sind die Jungen. Es braucht diese Veränderung. Ich glaube, dass die Österreicher einen engagierten Klimaschutz wollen", meinte auch der ehemalige Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne). Er schloss sich dem Protest in Wien an.
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Salzburg-Demo nähert sich Ursulinenplatz

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Rudi Anschober in Wien dabei

Auch der ehemalige Gesundheitsminister Rudi Anschober marschierte in Wien mit. "Wir müssen endlich die Notbremse ziehen und das tun was gefordert wird. Und die, die es am ehesten schaffen können, sind die Jungen. Es braucht diese Veränderung. Ich glaube, dass die Österreicher einen engagierten Klimaschutz wollen", sagte er.
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Luisa Neubauer meldet sich aus Berlin

Die deutsche Aktivistin stellt in einem X-Eintrag fest: "Es braucht uns immer noch".
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Schlusskundgebung in Wien zu Ende

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Polizei trägt Demonstranten weg

„Ganz Wien hasst die Polizei“ wurde zuvor geschrien. Ein paar Teilnehmer machen sich dafür stark, das nicht zu singen, weil die Polizei nur ihren Job macht
APA/Nikolaus Pichler
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"Lasst sie frei"

Um den Polizei-Cordon stehen wiederum dutzende Aktivisten, die die Polizei auffordern: "Lasst sie frei!"
APA/Nikolaus Pichler
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Letzte Sitz-Streiker in Wien

Nach wie vor weigern sich einige Personen, die Wiener Ringstraße auf Höhe Parlament freizugeben. Die Polizei umringt die verbleibenden Sitz-Streiker.
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20.000 in Wien?

Fridays for Future spricht von 20.000 Teilnehmern und Teilnehmerinnen in Wien. Seitens der Polizei gibt es noch keine offiziellen Schätzungen.
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Bekannte Forderungen in Salzburg

Die Demonstranten in Salzburg fordern eine autofreie Innenstadt und globale Klimagerechtigkeit.
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Am Heldenplatz läuft die Schlusskundgebung

Zum Abschluss übt Amnesty International noch einmal Kritik an politischen Forderungen bzgl. Strafen für Klimaaktivisten.
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Klimademo in Ried

Auch in Ried im Innkreis wurde demonstriert.
APA/Cordula Breit-Menschick
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800 Teilnehmer in Graz


Laut Polizei haben in Graz rund 800 Demonstrantinnen und Demonstranten an den Protesten teilgenommen. Gemeinsam mit LebensGroß (ehemals Lebenshilfe) machte "Fridays For Future" auf die Klimaungerechtigkeit aufmerksam. Sie forderten mit Protestsprüchen die Politik zum Handeln auf: "Nehammer? Act!", richtete sich etwa eine Parole an den Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP).
APA/Katharina Dolesch
Erstmals dabei war der soziale Dienstleister LebensGroß, der mehr Beteiligung für Menschen mit Behinderung forderte. Diese würden unter der Klimakrise noch mehr leiden als andere, obwohl sie durchschnittlich einen geringeren CO2-Fußabdruck verursachen. Diese Klimaungerechtigkeit gehöre beseitigt.

Auch Volksschulklassen und "Teachers For Future" waren anwesend und riefen: "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut!" Ebenso erschienen ältere Teilnehmende wie die Bürgerinitiative "Omas gegen Rechts" mit einem Transparent "Klima in Gefahr - Demokratie in Gefahr".