Redaktion - mhi

Starke Verluste für ÖVP - NEOS fliegen aus dem Landtag 

Die ÖVP hat bei der Landtagswahl in Salzburg vom Sonntag trotz starker Verluste Platz 1 gehalten. Die Volkspartei kam laut dem vorläufigen Endergebnis (inkl. Briefwahlstimmen) auf 30,4 Prozent (-7,4). Platz 2 ging an die FPÖ: Mit 25,7 Prozent (+6,9) überholte sie die SPÖ, die nur 17,9 Prozent (-2,2) erreichte. Die KPÖ erzielte mit 11,7 Prozent (+11,3) ein Sensationsergebnis und liegt vor den Grünen, die 8,2 Prozent (-1,1) erreichten. Die NEOS scheiterten mit 4,2 Prozent (-3,1) an der Fünf-Prozent-Hürde und fliegen aus dem Landtag. Das bedeutet das Ende der schwarz-grün-pinken "Dirndlkoalition". Koalitionsverhandlungen starten nächste Woche.
Redaktion - pin

Vorstand sprach SPÖ-Chef Egger Vertrauen aus

Der Landesparteivorstand der Salzburger SPÖ hat am Montagabend David Egger einstimmig als Parteichef bestätigt. Egger hatte bereits am Wahlabend betont, Parteivorsitzender in Salzburg bleiben zu wollen. Er stellte seinen Posten aber zur Disposition - das Stellen der Vertrauensfrage ist ein bei Verlusten übliches Prozedere in der SPÖ. Zugleich hat das Parteigremium das Verhandlungsteam für die Sondierungsgespräche mit der ÖVP am kommenden Mittwoch offiziell beschlossen.

In die Vorverhandlungen werden neben David Egger der Salzburger AK-Präsident Peter Eder, der Klubvorsitzende im Landtag, Michael Wanner, und die Geschäftsführerin des SPÖ-Landtagsklubs Dagmar Karl, gehen. "Wir freuen uns auf die Sondierungsrunde und konstruktive Gespräche. Wir haben schon im Vorhinein gesagt, dass wir bereit sind, Verantwortung für das Bundesland zu übernehmen", betonte Egger.

Er habe gemeinsam mit dem Landtagsklub und Experten in den vergangenen Wochen und Monaten viel Zeit darauf verwendet, dass sich die Partei in möglichen Koalitionsgesprächen mit konstruktiven Lösungsvorschlägen einbringen könne. Sei es beim Kampf gegen die teuren Wohnungspreise, beim Klimaschutz oder bei Marktversagen, wie Egger es bei der Salzburg AG sieht. Der Landesenergieversorger war im Wahlkampf wegen Strompreiserhöhungen in der Kritik gestanden. Inhaltlich werde er ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer aber vor den Sondierungsgesprächen keine Wünsche oder Forderungen ausrichten, so Egger. "Das wäre nicht mein politischer Stil."
APA/HELMUT FOHRINGER
Beim Parteivorstand am Abend wurde mit Hilfe eines Meinungsforschers auch die Wahlschlappe vom Sonntag analysiert. "Ein Minus ist ein Minus", sagte Egger. "Das kann man nicht schönreden. Wir werden professionell aufarbeiten, wo Fehler passiert sind und was in Zukunft besser gemacht werden muss. Ziel ist es, dass die SPÖ wieder stärker wird. Dazu gehört auch eine ordentliche Fehleranalyse." Die SPÖ hatte in Salzburg ein Minus von 2,2 Prozentpunkten eingefahren, mit 17,9 Prozent ihr historisch schlechtestes Ergebnis erzielt und wurde erstmals nur mehr Dritte hinter der FPÖ.
Redaktion - pin

KPÖ-Plus setzte erste Schritte für Landtagarbeit

Nach der Landtagswahl in Salzburg ist am Montagabend auch der Vorstand der KPÖ Plus in der Stadt Salzburg zu einer Sitzung zusammengetroffen. Im Fokus stand nach dem unerwartet guten Abschneiden am Sonntag die Analyse des Ergebnisses. "Darüber hinaus haben wir erste Schritte Richtung Landtagsarbeit gesetzt. Was sind die Rahmenbedingungen, was die Fristenläufe? Es ging um ganz praktische Dinge", sagte KPÖ Plus-Landesprecher Kay-Michael Dankl nach der Sitzung zur APA.

Darüber hinaus habe er mit seinem Team diskutiert, welche Ideen man der nächsten Landesregierung mitgeben wolle. Dankl bekräftigte am Montag sein Versprechen, aus der Opposition heraus die ÖVP und ihren künftigen Koalitionspartner an ihre Wahlversprechen zu erinnern. "Wir werden als kritische Stimme einfordern, dass die Versprechen der anderen Parteien auch umgesetzt werden."

Dankl und seine drei künftigen Parteikolleginnen und -kollegen im Landtag betonten erneut, jenen Teil ihrer Politikerbezüge, der über einen durchschnittlichen Facharbeiter in der Höhe von rund 2.300 Euro netto hinausgeht, an Salzburgerinnen und Salzburger in Notlagen abzugeben - "ob das nun Stromnachzahlungen oder Mietrückstände sind, die für manche Menschen nicht mehr schaffbar sind".
APA/BARBARA GINDL
Die KPÖ Plus waren in den vergangenen Jahren besonders in Salzburger Stadtteilen aktiv, die eine geringe Wahlbeteiligung aufweisen und von den etablierten Parteien nur halbherzig beackert werden. "Wir haben uns darum heute genau angeschaut, in welchen Stadtteilen gestern die Wahlbeteiligung gestiegen ist und wie wir abgeschnitten haben", sagte Dankl.

In der Landeshauptstadt habe man das beste Ergebnisse etwa in Elisabeth-Vorstadt erzielt, wo die KPÖ Plus über 30 Prozent der Stimmen erhielt, aber auch im Andrä-Viertel, in Lehen, in Lieferin, Itzling oder Taxham sei man erfolgreich gewesen: "Überall dort, wo wir in den vergangenen vier Jahren mit Infoständen, Verteilaktionen und Hausbesuchen tätig waren. Die Leute haben offenbar sich gemerkt, wer nur kurz vor der Wahl bei ihnen auftaucht, oder wer über das ganze Jahr Zeit ein Ohr für ihre Anliegen oder Probleme hat."
Redaktion - pin

Grüne nach Gremiensitzung zufrieden

Die Grünen zeigten sich bei einer Sitzung ihres Landesvorstandes mit dem Ergebnis der Salzburger Landtagswahl zufrieden. Nach dem Minus von 1,1 Prozentpunkten gegenüber 2018 gibt es keine personellen Konsequenzen, wie Spitzenkandidatin Martina Berthold im Gespräch mit der APA betonte. Sie bleibt weiter Landessprecherin der Grünen. Die Öko-Partei erreichte 8,2 Prozent der Stimmen und hielt ihre drei Mandate. Mit dem Ergebnis könne man "kraftvoll weiterarbeiten".

Am Mittwochnachmittag lädt die ÖVP die Grünen zu Vorgesprächen. Dabei sein werden neben Berthold etwa Landesgeschäftsführer Simon Heilig-Hofbauer und Klubobfrau Kimbie Humer-Vogl. Berthold betonte, dass es Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) sei, der entscheide, in welche Richtung es bezüglich einer Koalition gehen soll.

Haslauer hatte zuvor verkündet, dass für ihn eine Koalition mit der FPÖ, mit der SPÖ oder mit der SPÖ und den Grünen denkbar wäre. Man kenne die Dynamik von Dreierkoalitionen, so die Grüne Spitzenkandidatin, die derzeit noch Landeshauptmann-Stellvertreterin in der aus ÖVP, NEOS und Grünen bestehenden "Dirndlkoalition" ist. Man sei in Dreierkonstellationen "sehr gut gefahren". Es gebe zwar Spannungen zu meistern, wichtig sei aber vor allem, im Regierungsprogramm Ziele festzulegen und diese dann abzuarbeiten.
APA/HELMUT FOHRINGER
Mit drei Mandaten sei man bestätigt worden, so Berthold: "Die Menschen haben ganz klar den Klimaschutz gewählt und wollen auch, dass dieses Thema in Salzburg kräftig umgesetzt wird." Bedingung für eine Regierungsbeteiligung der Grünen sei ein Regierungsprogramm mit einem starken Klimapaket, dass die Politik der nächsten fünf Jahre prägt, meinte Berthold. Die Klimapolitik müsse bei den Menschen ankommen und auch im Bereich der Teuerung wirksam werden - etwa bei den hohen Energiekosten. Man müsse "raus aus fossilen und rein in saubere Energien. Die Menschen müssen auch spüren, dass der Klimaschutz Entlastung im Alltag bringt."
Sophia

Svazek holte die meisten Vorzugsstimmen

Die Vorzugsstimmen der Salzburger Landtagswahl sind ausgezählt. FPÖ-Spitzenkandidatin Marlene Svazek ist mit 32.906 Stimmen auf Bezirksebene unangefochten Erste im Vorzugsstimmen-Ranking. Auf KPÖ-Plus-Frontmann Kay-Michael Dankl entfielen allein in der Stadt Salzburg 6.355 Stimmen, womit er Wilfried Haslauer (ÖVP) hier auf Platz zwei verwies. Der amtierende Landeshauptmann stand nur in der Stadt Salzburg auf der Bezirksparteiliste und erreichte 5.594 Vorzugsstimmen.
FPÖ-Spitzenkandidatin Marlene Svazek
FPÖ-Spitzenkandidatin Marlene Svazek. APA/Fohringer
Alle übrigen Spitzenkandidaten waren an den Spitzen aller Bezirksparteilisten zu finden. Noch vor dem SPÖ-Spitzenkandidaten David Egger, dessen Partei nach ÖVP und FPÖ dritte wurde, reiht sich Dankl ein. Insgesamt 14.305 Wählerinnen und Wähler gaben ihm auf Bezirksebene eine Vorzugsstimme, während 9.602 für Egger votierten. Weniger verzeichnete die derzeitigen Landeshauptmann-Stellvertreterin: Für die Grüne Spitzenkandidaten Martina Berthold gab es 5.071 Vorzugsstimmen auf Bezirksebene. Landesrätin und NEOS-Spitzenkandidatin Andrea Klambauer, deren Partei in der nächsten Legislaturperiode nicht mehr im Landtag sitzt, erhielt 3.070 Stimmen.

Im Bezirk Salzburg-Umgebung fanden sich die ÖVP-Landesräte Josef Schwaiger mit 3.840, Stefan Schnöll mit 2.842 und Daniela Gutschi mit 510 Vorzugsstimmen auf Bezirksebene. Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf (ÖVP) erhielt in der Stadt Salzburg 562 Vorzugsstimmen.
Redaktion - apo

ÖVP lotet ab Dienstag Regierungsvarianten aus

Das Landespräsidium der Salzburger ÖVP hat am Montag Parteichef und Landeshauptmann Wilfried Haslauer mit der Führung von Sondierungsgesprächen beauftragt. Die Vorgespräche starten in der Reihenfolge des Wahlergebnisses bereits morgen, Dienstag, mit der FPÖ. Am Mittwoch ist die SPÖ an der Reihe, am Donnerstag die Grünen. Am Freitag wird Haslauer dem Landespräsidium dann einen Vorschlag unterbreiten, mit wem Koalitionsverhandlungen aufgenommen werden sollen.

"Dabei werden wir schauen, ob sich bei wesentlichen Knackpunkten und schwierigen Themen Gegensätze überwinden lassen oder nicht", sagte er am Montag nach der Präsidiumssitzung. Die Regierungsverhandlungen sollen bereits am Montag mit der Ausarbeitung eines Zeitplans starten. "Es ist nicht wahnsinnig viel Zeit, wir haben vier bis fünf Wochen, um das zum Abschluss zu bringen." Der neue Landtag muss innerhalb von acht Wochen nach der Wahl zur ersten Sitzung einberufen werden.
APA/Gindl
Mit der KPÖ Plus, einem der beiden Wahlgewinner, schloss Haslauer Sondierungen aus. Diese habe bereits vor der Wahl erklärt, nicht in die Regierung gehen zu wollen. "Außerdem käme das für mich aus ideologischen Gründen nicht in Frage." Ein Gespräch mit Spitzenkandidat Kay-Michael Dankl werde er aber selbstverständlich führen. "Das ist auch ein Akt der Höflichkeit und Handreichung." Wer mit an Haslauers Seite die Sondierungsgespräche führen wird, wollte er heute nicht sagen. 
Index
https://uvp-apamultimedia.sf.apa.at/embed/462a2489-6fef-40a0-94f…
uvp-apamultimedia.sf.apa.at
Redaktion - apo

KPÖ erhält heuer halbe Million Euro Parteienförderung

Die KPÖ hat nach ihrem Erfolg bei der Salzburger Landtagswahl heuer Anspruch auf rund eine halbe Million Euro Parteienförderung. Um rund 300.000 Euro mehr erhalten wird nach der Wahl auch die FPÖ, während die ÖVP gut 150.000 Euro verlieren dürfte. Das zeigen vorläufige Berechnungen der APA auf Basis des Wahlergebnisses. Die NEOS müssen nach ihrem Rauswurf aus dem Landtag dagegen deutliche Abstriche machen: sie erhalten nur noch eine Einmalzahlung für Kleinparteien.

Nach Angaben der Landesregierung hatten die Salzburger Parteien im Vorjahr Anspruch auf 5,2 Mio. Euro Parteienförderung und 2,3 Mio. Euro Klubförderung. Während die Klubförderung jährlich erhöht wird, war die Parteienförderung bis zur Wahl eingefroren. Mit der ersten Sitzung des neuen Landtags werden die Förderbeträge allerdings wieder um 7,7 Prozent angehoben. Nach Berechnungen der APA steigt die Parteienförderung in Salzburg damit auf rund 5,6 Mio. Euro - und zwar unter der Annahme, dass die Erhöhung mit 1. Juni schlagend wird.
APA/Gindl
Für die ÖVP bringen die deutlichen Stimmenverluste dennoch ein Minus von 150.000 auf 1,9 Mio. Euro, während die FPÖ dank ihrer Zugewinne 1,3 Mio. Euro erhält (um fast 300.000 Euro mehr als im Vorjahr). Die SPÖ verliert nur leicht und kommt auf 1,1 Mio. Euro, die Grünen erhalten dank der Valorisierung trotz ihrer Stimmenverluste unverändert 0,5 Mio. Euro. Auch die KPÖ erhält mit ihrem Einzug in den Landtag künftig Parteienförderung: heuer wird es allein für die Monate April bis Dezember rund eine halbe Million Euro sein, ab 2024 dann entsprechend mehr.

Ohne öffentliche Subventionen müssen dagegen künftig die Salzburger NEOS auskommen. Weil sie mehr als ein Prozent der Stimmen erreicht haben, erhalten sie aber noch einmal eine Einmalzahlung von rund 200.000 Euro. Auch die Liste "Wir sind Salzburg" hat mit ihren 1,2 Prozent Anspruch auf einen (allerdings entsprechend niedrigeren) "Wahlwerbungskostenbeitrag" für nicht im Landtag vertretene Parteien.

Zusätzlich erhalten die Landtagsparteien noch Klubförderung. Hier ist die Förderhöhe wegen des komplexen Berechnungsweise aber noch unklar. Das Büro des Zuständigen Landesrats Christian Stöckl verwies auf APA-Anfrage am Montag darauf, dass die offizielle Höhe der Parteien- und Klubförderung erst berechnet werde, wenn sowohl das amtliche Endergebnis als auch der Tag der ersten Landtagssitzung feststehe.
Redaktion - apo

Je geringer die Impfquote, desto stärker die FPÖ

In Salzburg hat sich bestätigt, was bereits nach der Landtagswahl in Niederösterreich festgestellt worden ist: Die FPÖ legte in Gemeinden mit niedriger Corona-Impfquote tendenziell stärker zu als in Gemeinden, in denen die Impfrate höher war. Bei der ÖVP machte sich der gegenteilige Effekt bemerkbar: Die Volkspartei verlor in Gemeinden mit niedriger Impfquote stärker, erklärte Gernot Filipp, der Leiter der Landesstatistik, am Montag in den "Salzburger Nachrichten."

Die Zeitung und Filipp haben sich auch jene acht Gemeinden angeschaut, wo die Impfquote zum Höhepunkt der Corona-Deltawelle im November 2021 bei den über Zwölfjährigen am niedrigsten gewesen ist. Damals erreichte die Zahl der täglichen Infektionen neue Höchstwerte und führte schließlich zu einem erneuten bundesweiten Lockdown und die Ankündigung einer generellen Impfpflicht. In allen der acht Kommunen haben die Freiheitlichen der Volkspartei den Rang abgelaufen: in St. Koloman, Krispl, Scheffau, Muhr, St. Georgen, Bad Vigaun, Faistenau und Kuchl. Während die FPÖ landesweit 6,9 Prozentpunkte zulegte und die ÖVP 7,4 Prozentpunkte verlor, fallen diese Gemeinden teilweise stark aus dem Schnitt.

Plus 21,2 Prozentpunkte für die FPÖ in St. Koloman, minus 22,2 für die ÖVP
In St. Koloman - das ist jene Salzburger Kommune, wo die Impfquote im November 2021 mit 50,6 Prozent den niedrigsten Wert landesweit hatte - legte die FPÖ um 21,2 Prozentpunkte zu. Im Gegenzug verlor die ÖVP in der Gemeinde 22,2 Prozentpunkte. Damit überholten die Freiheitlichen die Volkspartei: 39,1 Prozent wählten FPÖ, 36,1 Prozent die ÖVP. In Krispl, wo die Impfrate mit 50,7 Prozent am zweitniedrigsten war, legte die FPÖ um 14,6 Prozentpunkte auf 37,3 Prozent der Stimmen zu. Die ÖVP verlor 18,1 Prozentpunkte und kam auf 34,4 Prozent.

Eine Korrelation zwischen Corona-Impfquote und Wahlergebnis gebe es laut Filipp abgesehen von FPÖ und ÖVP nur bei den Kleinparteien WIRS und MFG, die am Sonntag aber den Einzug in den Landtag klar versäumten. "Kausal alles auf das Impfen zurückzuführen greift sicher zu kurz, aber einen gewissen Effekt wird es sicher auch in Salzburg geben", sagte der Statistiker in den "Salzburger Nachrichten."

Laut Daten des Gesundheitsministeriums haben im Bundesland Salzburg aktuell 71,5 Prozent der Bürgerinnen und Bürger die erste Dosis, 68,7 Prozent die zweite Dosis und 52,7 Prozent die dritte Dosis eines Corona-Impfstoffes erhalten, nur in Oberösterreich waren es jeweils weniger.
Redaktion - apo

ÖVP-Gremien tagen am Montag

Index
https://uvp-apamultimedia.sf.apa.at/embed/3025c5af-9a87-41d8-a17…
uvp-apamultimedia.sf.apa.at
Redaktion - apo

KPÖ holte in der Stadt ihre meisten Stimmen von SPÖ

Das hohe Wahlergebnis der KPÖ Plus bei der Salzburger Landtagswahl ist nicht zuletzt dem Ergebnis in der Landeshauptstadt geschuldet, wo die Partei mit 21,5 Prozent auf Platz zwei kam. Die meisten ihrer 12.665 Stimmen hat sie dabei von der SPÖ abgesaugt: Rund 3.500 Stimmen (27 Prozent) kommen von dort, weitere 3.000 Stimmen (25 Prozent) holte sie von Wählern, die vor fünf Jahren gar nicht gewählt haben. Das zeigt eine SORA-Wählerstromanalyse im Auftrag des ORF.
Knapp jede fünfte KPÖ-Plus-Stimme (2.500) kommt von Grün-Wählern des Jahres 2018, weitere 11 Prozent (1.500 Stimmen) stammen aus dem Lager der NEOS-Wähler und immerhin etwa 1.000 Stimmen (acht Prozent) von der FPÖ. Die Volkspartei, die in der Stadt Salzburg mit 24,8 Prozent stärkste Kraft blieb, konnte heuer vor allem auf Stammwähler zählen: Knapp zwei Drittel (9.500) haben schon vor fünf Jahren ihr Kreuz bei der ÖVP gemacht, ein weiteres Fünftel (3.000) holte sich die ÖVP heuer von Nichtwählern. Auch die SPÖ holte die meisten ihrer Stimmen (5.500 bzw. 56 Prozent) von Wählern, die sich schon vor fünf Jahren für rot entschieden haben, weitere 28 Prozent (2.500) kommen von damaligen Nichtwählern.

Die Grünen verloren heuer fast ein Drittel (29 Prozent) ihrer Wähler von 2018 an die KPÖ, aber auch von der SPÖ und den NEOS wanderten jeweils 27 Prozent der Wähler zu den Kommunisten. Zweistellige Abwanderungen gab es weiters von der ÖVP zur FPÖ (16 Prozent), von den NEOS zur ÖVP (18) und den Grünen (13) und von der FPÖ zur KPÖ (11).
Redaktion - apo

"Dirndlkoalition" ist Geschichte

Abgewählte wurde am Sonntag in Salzburg die einzige Regierungszusammenarbeit von drei Parteien auf Landesebene - die "Dirndlkoalition" aus ÖVP, Grüne und NEOS. NEOS müssen sich aus dem Landtag verabschieden, die ÖVP verliert laut den Hochrechnungen drei ihrer bisher 15 Mandate und die Grünen bleiben gleich. Kommt es nicht zu einem Dreier-Bündnis mit ÖVP und SPÖ haben damit sowohl die Pinken als auch die Grünen eine ihrer jeweils zwei Koalitionsbeteiligungen eingebüßt.

Mit wem Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) künftig regieren will, hat er im Vorfeld nicht wissen lassen - aber er hat auch nichts ausgeschlossen. Die Meinungsforscher gehen davon aus, dass er mit der FPÖ - die stark zugelegt hat - zusammengehen wird. Damit würde nach dem Arbeitsübereinkommen in Niederösterreich zum zweiten Mal in diesem Jahr eine ÖVP-FPÖ-Regierung neu etabliert.
APA/Gindl
In Oberösterreich hat sich Landeshauptmann Thomas Stelzer schon 2015 die Blauen zum Partner genommen und blieb auch nach der Wahl 2021 dabei. Mit Salzburg wäre die FPÖ - die vor 2015 eine Regierungsrolle nach der anderen eingebüßt hatte - wieder in drei Ländern Koalitionspartner.

Ein Revival erlebt hat zuletzt jedoch auch die "Große Koalition" von ÖVP und SPÖ. Diese gibt es bereits in drei Ländern - in der Steiermark schon seit 2005, in Kärnten (mit SPÖ-Dominanz) seit 2013 (vorher die Grünen mit dabei) sowie in Tirol seit der Wahl 2022. Die Leidtragenden sind die Grünen. 2014/15 waren sie noch in sechs Ländern - als Juniorpartner von ÖVP oder SPÖ - am Ruder, jetzt sind sie es nur noch in Salzburg und Vorarlberg. In Wien wechselte SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig 2020 von Grün zu Pink. Damit bringen es auch NEOS auf zwei Koalitionen - wobei freilich die Grünen seit 2019 auch im Bund mitregieren.

Auch wenn das Salzburger Dirndl weggefallen ist, sind die Landesregierungen noch recht variantenreich - und, was lange nicht der Fall war, es sind alle Nationalratsparteien vertreten. Aktuell gibt es mit der Steiermark und Tirol zweimal Schwarz-Rot, einmal Rot-Schwarz (wurde in Kärnten verlängert), zweimal Schwarz-Blau (Oberösterreich und Niederösterreich), einmal Schwarz-Grün (Vorarlberg), einmal Rot-Pink (Wien) - und seit der Niederösterreich-Wahl nur noch eine einzige "Absolute", nämlich die der SPÖ im Burgenland. Wer in Salzburg künftig regiert, werden die Koalitionsverhandlungen zeigen, die Haslauer in Kürze starten will.
Redaktion - apo
Redaktion - apo

Die meisten Parteigremien tagen bereits heute

Nach der gestrigen Landtagswahl in Salzburg werden nun die Parteien das Ergebnis analysieren und über das weitere Vorgehen beraten. Den Auftakt macht am Montag die Volkspartei, deren Landespräsidium bereits ab 10 Uhr tagt. Am späteren Nachmittag folgen die Gremien der Grünen, der NEOS und der SPÖ. In welche Richtung es in Salzburg gehen wird, soll nach den Vorstellungen von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) spätestens zu Beginn kommender Woche klar sein.

Denn Haslauer, dessen Partei ein empfindliches Minus von 7,4 Prozentpunkten hinnehmen musste, aber mit 30,4 Prozent doch eindeutig Nummer 1 im Land blieb, kündigte noch am Wahlabend an, dass er rasch Sondierungsgespräche führen will, sodass Ende dieser oder Anfang nächster Woche klar sei, mit wem er in Regierungsverhandlungen eintreten möchte. Offen ließ er, ob er dazu eine oder zwei Parteien einladen wird. Rechnerisch möglich ist eine Koalition mit der FPÖ, mit der SPÖ oder mit SPÖ und Grünen. Eine Zusammenarbeit mit der KPÖ Plus, die mit 11,7 Prozent für die Sensation des Abends sorgte, schloss Haslauer aus. Aber auch KPÖ-Spitzenkandidat Kay-Michael Dankl strebt keine Regierungsbeteiligung an sondern möchte eine starke Opposition im Landtag sein.
APA/Gindl
Ab 16 Uhr berät sich dann der Landesvorstand der Grünen, die bei diesem Urnengang mit einem Minus von 1,1 Prozentpunkten bei 8,2 Prozent gelandet sind und damit ihre drei Mandate und den Klubstatus im 36-köpfigen Landtag behalten. Großer Wahlverlierer sind die NEOS, die sowohl aus der Landesregierung als auch aus dem Landtag flogen. Ab 18 Uhr wird das Erweiterte Landesteam beraten, wie es mit Pink in Salzburg weitergehen soll. Öffentliche Statements werde es laut Kommunikationsmanager der Partei, Nikolaus Glaser, heute nicht mehr geben. Und eine Stunde später tagt der Landesparteivorstand der SPÖ. Mit einem Minus von 2,2 Punkten sind die Roten auf ein historisches Tief von 17,9 Prozent abgerutscht und haben damit auch Platz 2 ganz eindeutig der FPÖ überlassen müssen. Schließlich werden in den kommenden Tagen auch die Gremien von FPÖ und KPÖ Plus tagen, ein genauer Zeitpunkt war Montagfrüh aber noch nicht bekannt.
grh

Zum Abschluss noch einige Bilder von den Wahlpartys

grh

Viele Wähler wanderten von der ÖVP zur FPÖ ab

Die FPÖ hat bei der Salzburger Landtagswahl 19.000 Stimmen von der ÖVP gewonnen und kann damit die stärkste Stimmenbewegung für sich beanspruchen. 12.000 Stimmen holten die Freiheitlichen zudem von den Nichtwählerinnen und -wählern. Verloren hat die FPÖ hingegen 7.000 Stimmen an Nichtwähler, sowie je 3.000 an ÖVP, SPÖ und KPÖ. Das zeigt eine SORA-Wählerstromanalyse im Auftrag des ORF. Die Analyse beleuchtet die Wählerwanderungen ausgehend von der Landtagswahl 2018.

Die ÖVP hat ihrerseits am meisten an die FPÖ verloren, bekam aber 7.000 Nichtwählerstimmen und 4.000 von den NEOS dazu. 67 Prozent der Stimmen von 2018 wurden gehalten. So konnte die Landeshauptmannpartei den ersten Platz behaupten.

Überraschend stark abgeschnitten hat die KPÖ Plus. Sie konnte dabei Menschen aus allen Lagern überzeugen. 8.000 Stimmen kamen von SPÖ und Grünen, 5.000 von der Nichtwahl. Jeweils 3.000 gewannen die Dunkelroten von ÖVP, FPÖ und NEOS.

Die SPÖ musste die größten Verluste in Richtung KPÖ bedauern. Gewonnen wurden hingegen 7.000 Stimmen von Nichtwählern und 3.000 von der FPÖ.

Auch die Grünen gaben viele Stimmen an die KPÖ ab. Zulegen konnte man von Seiten der NEOS (3.000) und Nichtwählern (4.000 Stimmen).

Die NEOS verloren Zahlreiche Wählerstimmen und flogen aus dem Landtag. Nutznießer waren vor allem die ÖVP (4.000), sowie KPÖ und Grüne (je 3.000).